Geschichte ist nie zu Ende
Mit dem Programm „Lost. You Go Slavia“ des 6. Berliner Herbstsalons nimmt das Gorki Theater den postjugoslawischen Raum in den Blick – und öffnet seine Räume erneut für die bildende Kunst
Mit dem Programm „Lost. You Go Slavia“ des 6. Berliner Herbstsalons nimmt das Gorki Theater den postjugoslawischen Raum in den Blick – und öffnet seine Räume erneut für die bildende Kunst
In den 1990er Jahren begann Annette Frick, die queere Undergroundszene Berlins fotografisch zu dokumentieren. Im Marta Herford war nun ihre bisher größte institutionelle Einzelausstellung zu sehen.
Erstmals würdigt eine Ausstellung das Werk der in Vergessenheit geratenen Berliner Künstlerin Margaret Raspé. Im Mittelpunkt stehen ihre Beiträge zur feministischen Kunst der 1970er Jahre
Mischa Kuball setzt in Kassel seine Forschung zur NS-Tätigkeit von Emil Nolde fort. In seinem Konzeptkunstwerk wird der Maler entzaubert.
Beim 55. steirischen herbst rückt der Krieg in der Ukraine in bedrohliche Nähe
In den USA ist die afroamerikanische Fotografin Carrie Mae Weems legendär. Nun ist in Stuttgart ihre erste Retrospektive in Deutschland zu sehen.
In her recently released book Photography: A Feminist History, Emma Lewis points to the difference between the concepts of “looking” and “seeing.” Whereas to look is defined as to “direct one’s gaze toward,” she writes, to see is “to perceive with eyes.”
Was heißt es, inmitten der Technosphäre Mensch zu sein? Bei der Biennale de l’Image en Mouvement in Genf sucht die Videokunst nach Antworten
Diese Architektur erzählt schon selbst viel: Von den Nazis als Verwaltungskomplex für die Luftwaffe gebaut, wurde sie später als Hauptquartier des US-Militärs genutzt und schließlich als Filmset, unter anderem für Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“.
Zum 54. steirischen herbst geht die Kunst nach draußen, doch die ganz große findet ausgerechnet drinnen statt
5. Berliner Herbstsalon: Eine Ausstellung widmet sich den offenen Fragen rund um den NSU-Komplex und weiteren rassistischen Gewalttaten in Deutschland
Harun Farocki: Hard Selling. In einer Aktualisierung von Elske Rosenfeld
In der Ausstellung „Einstürzende Reichsbauten“ und im gleichnamigen Buch sucht Henrike Naumann nach ideologischen Spuren in den Möbelhinterlassenschaften des Dritten Reiches und der Nachwendezeit
In einem Archiv arbeiten Fehras Publishing Practices Versuche der Sowjetunion und der USA auf, die arabischsprachige Welt mit Literatur zu vereinnahmen. Dabei hilft ein Stipendium des Berliner Förderprogramms Künstlerische Forschung
In der nGbK erzählt kurdische Kunst von der Unterdrückung der eigenen Identität, Trauma und Exil
Über die transmediale 2021 – For Refusal
Die Open-Air Ausstellung „Terrestrial Assemblage“ blickt auf das Verhältnis des Menschen zu seinem Lebensraum im Kapitalozän
Die überlebensgroßen Figuren auf Cindy Shermans fotografischen Porträts blicken die Besucher*innen eindringlich an. Sie tragen zottelige Pelzrepliken, kapriziöse Katzenprints und Strickeinteiler, die unentschieden zwischen hip und hippieesk changieren.
In 1971, Judy Chicago photographed a hand taking a blood-soaked tampon out of a vagina. The same year, John Baldessari had students writing the sentence “I will not make any more boring art” on an art college’s wall. Both works mark a turn to more radical ventures in the arts, one feminist, the other conceptual.
Unter den Technofeministinnen ist ein Disput entbrannt. Und der ist produktiv: Künstlerin Cornelia Sollfrank hat er dazu motiviert, einen Band mit aktuellen technofeministischen Stimmen aus Europa, Südamerika und Kanada herauszugeben.
Wolfgang Ruppert demontiert in einem neuen Band zur Kunstgeschichte den Mythos Kreativität – und kommt doch nicht so recht aus dem etablierten Narrativ heraus
Es ist 1975, wir befinden uns in einem Münchner Wohnhaus. Želimir Žilnik hat die Kamera auf einem Zwischenabsatz im Treppenhaus aufgestellt.
Ungewohnt dunkel ist es in dem Stuttgarter White Cube. Im Raum verteilt sind mehrere, teils mit Vorhängen abgetrennte Installationen. Einige Leinwände hängen von der Decke, andere an Holzgestellen. Bildschirme und Lautsprecher sind an Bühnenelementen fixiert. Hier und da weist ein schwacher Lichtkegel an, dass es Titel und Texte zu lesen gibt.
Ernst Ludwig Kirchners Schweizer Jahre: Die Sammlung E. W. Kornfeld im Brücke-Museum
Antje Majewski und Freunde widmen sich im Hamburger Bahnhof den Ökosystemen der Welt. Dabei gelingt die postkoloniale Perspektive mal nicht bemüht, sondern mit Leichtigkeit
Im Hamburger Bahnhof fragt Agnieszka Polska, ob sich das kapitalistische System doch noch überwinden lässt
Statt Bildern flimmern in Tony Cokes’ Videoarbeiten von Musik begleitete Texte über monochrome Fernsehschirme. In „Evil. 27: Selma“ (2011) reflektiert er über die fehlenden Bilder jener Aktionen der Afroamerikanerin Rosa Parks, die zum Busboykott von Montgomery führten und heute als Geburtsstunde der schwarzen Bürgerrechtsbewegung gelten.
Die Fondation Beyeler zeigt eine Retrospektive des Malers Balthus, darunter auch das umstrittene Gemälde „Thérèse rêvant“, das eine Debatte über Pädophilie in der Kunst auslöste
On a trip to the US in 1996, the German duo Korpys/Löffler created a visionary film trilogy. On Super 8 they captured the United Nations Building in New York, and the soon-to-be-attacked architectures of the Pentagon and the World Trade Center.
Contemporary art, it seems, has officially entered a state of crisis—at the latest since a shitstorm hit the fourteenth documenta, pointing out the budget deficit it created. Although this might be considered ridiculous compared to, let’s say, the dimensions of global art market speculation.
Der österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) habe bislang selten Projekte gefördert, die sich einem Kapitel der Geschichte nach 1945 widmeten, sagte Oliver Rathkolb bei der Tagung des 2014 aufgenommenen Forschungsprojekts »War of Pictures. Press Photography in Austria 1945 – 1955«.
Hidden in the green mountains just outside of the Bosnian city of Konjic, frequented by tourists for hiking and rafting, a massive underground construction spreads over 6,500 square meters. Built in the years between 1953 and 1979 to house 350 military officials, the socialist leader of former Yugoslavia, and his wife in the then quite likely event of an atomic attack, the bunker (the official name was “D-0 ARK Underground”) is an unlikely place for housing what is today probably the most pivotal collection of contemporary art in Southeastern Europe.
In the quiet of the exhibition space, the visitor makes a personal encounter with photographs printed on the pages of a few hand-bound books or carefully inserted in lidded boxes. Revealing what is to be seen requires an act of uncovering.
Reflecting upon the post-communist process of transitioning to a democracy that considers neoliberal capitalism its ne plus ultra, Boris Buden observes an Eastern European political landscape inhabited entirely by “children incapable of democratically organizing their lives without the guidance of others”.
Zu den Arbeiten Richard Kriesches
Man betritt das Gebäude an anderer Stelle als sonst. Und auch die Architektur der Halle des Grazer Künstlerhauses hat Keren Cytter verändert.
Many a vision has been projected onto the material’s sometimes smooth, sometimes rough surface, and today, concrete often evokes modernist utopias gone awry.
Bunte, hautfarbene und schwarze Wasserbälle sind prall mit Luft gefüllt und in biedere, ebenfalls hautfarbene Mieder eingespannt, die wiederum durch Druckknöpfe im Schritt miteinander verknüpft sind.
“Refugees … represent the vanguard of their peoples”, wrote Hannah Arendt in her famous essay “We Refugees” shortly before the end of the Holocaust, when she, like many Jews living in exile, forever lost her home country, along with related identity-shaping histories and languages.
Was wäre wenn: eine Technologie unsere Gefühle steuern und Empathie zur Ware würde? Die kanadische Künstlerin Melanie Gilligan spielt in ihrer Arbeit „The Common Sense“ (2014/15) ein Sci-Fi-Szenario durch, das über eben diese Eventualität spekuliert.
Netzaktivist Jacob Appelbaum verpackt seine Antiüberwachungsbotschaft jetzt in Kunst: Die Nome-Galerie zeigt Fotografien des US-Amerikaners und einen Plüschpanda mit brisantem Inhalt
Über 70 Kunstwerke aus dem Tel Aviv Museum of Modern Art sind jetzt zu Gast in Berlin
Ceija Stojka hat der Kunst von Sinti und Roma eine starke Stimme gegeben. Jetzt stellt die Kulturstiftung des Bundes 3,8 Millionen Euro für ein digitales Archiv mit Kunst von Europas größter Minderheit bereit
An der Spree entsteht mit „Satellite Berlin“ eine Plattform für den Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft
Im Berliner Me Collectors Room will „Queensize“ zeigen, wie sich Künstlerinnen Sex, Geburt und Tod vorstellen
Die 10. Shanghai Biennale blickt auf Chinas soziale Gegenwart
Er habe fotografieren wollen, wie James Joyce schrieb, sagte Walker Evans einmal. Schaut man genau hin, passt ein Vergleich zwischen Evans dokumentarisch-künstlerischer Fotografie und Joyces moderner Bewusstseinsstrom-Literatur tatsächlich gut. Beide näherten sich der sie umgebenden Welt assoziativ, impulsiv und eigenwillig.
Der Schinkel Pavillon ist Berlins bekanntester Projektraum. Trotzdem ist ungewiss, wie lange er sich finanziell halten kann. Thomas Hirschhorn zeigt dort an Bilder der Zerstörung
Mit einer Steampunk-Ausstellung feiert das Künstlerhaus Bethanien 40-jähriges Bestehen. Vertreter einer schrulligen Subkultur treffen dabei auf Kunstmarktlieblinge
Dass Besucher schreiend aus einer Kunstausstellung flüchten, dürfte selten vorkommen. In Berlin ist das dieser Tage möglich. / When people say they ran out of an exhibition in terror, they usually don’t mean it literally. Some may these days in Berlin, however, thanks to John Bock’s new show at Sprueth Magers Gallery.
Eine Gruppenschau in der Akademie der Künste geht der Frage nach, wie die Fotografie die Skulptur veränderte
Angela Bulloch stellt in der Galerie Esther Schipper eine neue Werkserie vor
Im Frankfurter Weltkulturen Museum erprobt Direktorin Clémentine Deliss ihre Idee des „Postethnografischen Museums“
Jahrhundertelang malten nur Männer nackte Frauen. Doch es geht auch anders: Das Paula Modersohn-Becker Museum erzählt die junge Geschichte des weiblichen Selbstakts
Von Kampfkunst zum Kunstkampf: Die Neue Nationalgalerie holt unter dem Titel „Ausweitung der Kampfzone“ Werke von 1968 und 2000 aus dem Depot.
Die 13. Istanbul-Biennale fragt, wie Kunst sich zur Stadtentwicklung äußern kann. Doch während draußen der Protest tobt, verharrt die Schau drinnen in den Institutionen.
„Ich liebe diesen Job“: Ein Dokumentarfilm erzählt von Leben und Werk des Provokateurs Georg Baselitz.
Mit „Faces“ legt Hans Belting die erste Kulturgeschichte des Gesichts vor, damit war er für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013 nominiert. Wir sprachen mit dem Kunsthistoriker über Close-ups, Pop-Porträts und Cyberfaces.
Preis der Leipziger Buchmesse: die Nominierten in der Kategorie Sachbuch/Essayistik
Mit seinem „Imaginären Museum“ antizipierte André Malraux Funktionsweisen der digitalen Welt. Dennis Adams lässt die Idee in einem Film aufleben
Mit Skulpturen aus Secondhandkleidung blickt die Künstlerin Yin Xiuzhen unter die Oberfläche der chinesischen Gesellschaft. Eine Schau in Düsseldorf zeigt ihr Gesamtwerk.
Als Sascha Engel, Anat Grigorio und Uri Shafir bewaffnet mit einer Akustikgitarre das Publikum auffordern, eine Schnulze mitzusingen, plätschert ein zaghaftes Stimmenmischmasch durch den Saal: „Times of joy, times of sorrow …“. Als später alle aufstehen sollen, um Teil einer schrägen Beerdigungszeremonie zu werden, bleibt ein Mann sitzen. Doch er wird nicht etwa in Ruhe gelassen.
Benoît Lachambre öffnet eine Spalte zu seinem Unbewussten und lässt das Publikum hinein. Was es dort zu erleben gibt, ist faszinierend, abstoßend, berauschend, schockierend, entzückend, traumatisierend. Von Anfang bis Ende. Doch eigentlich hat „Snakeskins (A fake solo)“ weder einen Anfang noch ein Ende.
Künstler haben mitunter ein gigantisches Ego. Manchmal ist das auch nötig, etwa um eine Stunde lang in einem ausverkauften Saal zu monologisieren. Die Erwartungen sind groß, als Tanzstar Antony Rizzi auf die Bühne springt, um die autobiografisch inspirierte Nummer „Drugs kept me alive“ vorzutragen.
„Is it working between us?“ fragt Lee Meir ins Publikum. Sie hebt den Arm, zeigt, fragt wieder. „Is it working between us?“, nickt und lächelt. „It’s working.“ Ja, es läuft gut zwischen uns. Oder nicht?
Eine Reihe im Berliner Bauhaus-Archiv arbeitet die Geschichte der Bauhaus-Künstlerinnen auf. Die Genderpolitik der gefeierten Schule war wenig avantgardistisch.